VON HEINER KELLER
PLIEZHAUSEN. In Zeiten von Ganztagesschule und sozialer Netzwerke, von konkurrierenden Angeboten im Sport- und Freizeitbereich oder auch im Kreativ-Musischen ist es alles andere als selbstverständlich, wenn sich ein Sportverein gut entwickelt und sich um Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht. Ein gutes Beispiel dafür bietet der Tennisclub Pliezhausen (TCP), der sich in den letzten Jahren bestens entwickelt hat und mit heute 489 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in der Gemeinde ist.
Vom Spitzenreiter, dem TSV Pliezhausen, mit seinen etwa 730 Mitgliedern ist der Tennisclub zwar noch ein gutes Stück weit entfernt, doch der TSV ist mit Fußball und Turnen, mit Fechten, Tanzen und Basketball eben auch ein Mehr-spartenverein.
Dass der TCP so gut gedeiht, dafür gibt es für Reiner Bierig, der seit drei Jahren an der Spitze des Vereins steht, einen ganz wesentlichen Grund: »Mit unserem Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren bieten wir der Jugend die Möglichkeit, das Tennisspiel zunächst spielerisch zu erlernen, um dann je nach Lust und Laune in den Wettkampfbereich hineinzuwachsen.«
Der Erfolg gibt den TCP-Verantwortlichen recht. Heute greifen 124 Kinder und Jugendliche beim TCP zum Racket, ungefähr hundert von ihnen trainieren regelmäßig.
Fundierte Ausbildung
»Wir legen sehr großen Wert auf eine gute und fundierte Ausbildung unseres Nachwuchses«, sagt Bierig. Dafür sorgt Drazen Plavec, der seit 1991 als hauptamtlicher Trainer beim Tennisclub angestellt ist. Ihm assistieren acht Übungsleiterinnen und -leiter sowie weitere Tennismentoren.
2013 war ein besonders erfolgreiches Jahr für die Knaben- und Jugendmannschaften des Tennisclubs: Von 13 gemeldeten Mannschaften holten acht Teams den Meistertitel in ihrer Spielklasse und machten so jeweils den Aufstieg perfekt; zwei Mannschaften brachten es darüber hinaus zu Vizemeisterehren. »Das sind sensationelle Erfolge, die es so seit der Vereinsgründung 1971 noch nie gegeben hat«, strahlen Bierig und TCP-Geschäftsführer Karl Luz vor Freude um die Wette.
Dieses für den TCP so herausragende Abschneiden sei nicht zuletzt Cheftrainer Drazen Plavec und seinem Team sowie den Mannschafts-Betreuern zu verdanken. So hatten Jutta Fischer, Barbara Nitsch-Fischer, Caro Wenninger, Margit Hipp, Heike Schäfer, Christina Rinker, Ingrid Funk, Margot Wittmer, Milenka Plavec, Jörg Dworschak, Jürgen Roith, Thomas Heiberger und Ermin Esch großen Anteil am Erfolg.
Eine besonders talentierte und erfolgreiche Tennisspielerin ist Rebeka Kern. Sie holte sich in der Kategorie U 12 bei den Mädchen den Titel einer Bezirksmeisterin und wurde dafür bei der Sportlerehrung im vergangenen November von Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold als eine der jüngsten Sportlerinnen der Gemeinde geehrt.
Mit acht Sandplätzen im Freien, einem Multifunktionsplatz mit Kunstrasen, der auch von anderen Vereinen gerne genutzt wird, mit zwei Plätzen in einer Tennishalle und dem selbst bewirtschafteten Clubhaus ist der TCP bestens aufgestellt. Auch dies mag ein Grund dafür sein, dass er den Trend bricht. Während im Württembergischen Tennisbund die Mitgliederzahlen eher zurückgehen, hat der Tennisclub von 2008 bis heute fast 50 neue Mitglieder gewonnen.
»Jour fixe« während der Saison
Besser laufen könnte die Kooperation Schule(n)-Verein. »Den Tennissport in den Schulen noch besser bekannt zu machen, bleibt für uns ein wichtiges Ziel«, sagt Bierig. Reinschnuppern kann Jung und Alt beim TCP während der Sommersaison (Mai bis Oktober) immer gerne: Jeden Sonntag gibt es in diesen Monaten von 16 bis 18 Uhr einen »Jour fixe«, an dem alle Tennisinteressierten teilnehmen können. Dieses Angebot gilt natürlich für jedermann. (GEA)
www.tc-pliezhausen.de